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Bereits Ende der Zwanziger Jahre kam Erich Fromm mit den Forschungen von Johann Jakob Bachofen zu mutterrechtlich organisierten Gesellschaften in Berührung. Bachofen zeigte, dass der bis in unsere Zeit gültigen Vorherrschaft des Mannes eine ganz andere Art des Zusammenlebens vorausging. In mutterrechtlich organisierten Gesellschaften geht es nicht um Dominanzgehabe und Rivalität, sondern um mütterliche Qualitäten, um Fürsorge, Gleichberechtigung, Liebe und bedingungslosen Schutz für alle.

Die Erkenntnisse Bachofens prägte das Denken Fromms nachhaltig: Sowohl seine Vorstellungen eines humanistischen Sozialismus oder einer am „Sein“ orientierten Gesellschaft, als auch seine patriarchatskritischen Positionen in der Genderfrage sind von Bachofen geprägt. Der vorliegende Beitrag ‚Bachofens Entdeckung des Mutterrechts‘ ist Mitte der Fünfziger Jahre entstanden und stellt eine ausgezeichnete Zusammenfassung der Rezeption Bachofens durch Fromm dar.


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