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Bei dem zur Diskussion stehenden Büchlein handelt es sich um ein vieldiskutiertes Werk. Allerdings nicht weil es so gut ist, sondern viel mehr weil es heute als fast erwiesen gilt, dass dieses Werk nicht von Truman Capote stammt. Im Jahr 1987 (also drei Jahre nach Capotes Tod) „fand“ eine Verwandte von Truman Capote diese Erzählung und veröffentlichte sie in der Hoffnung auf ein ordentliches Zubrot.
Inhaltlich geht es die Geschichte eines Kindes das mit den Eltern vom Land in die Stadt zieht. Bei diesem Umzug werden die Großeltern auf der bis dahin gemeinsam bewirtschafteten Farm zurückgelassen. Viel mehr Handlung gibt es auf diesen wenigen Seiten auch schon nicht mehr. Streicht man die durchaus stimmungsvollen Bilder weg und reduzierte die Schriftgröße auf das übliche Maß so bleiben gerade noch etwa 25 Seiten übrig.
In dem Buch gelingt es dem Autor sehr gut die Geschichte durch die Augen eines Kindes zu erzählen. Teilweise werden auch sehr stimmungsvolle Bilder erzeugt, das ist aber auch schon alles was es an positiven zu sagen gibt. Zu den Themen Plot, Tiefe der Personen und Persönlichkeitsentwicklung reicht der Hinweis auf die niedrige Seitenzahl um zu zeigen, dass es hiervon nichts gibt das erwähnenswert ist. Sprachlich ist das Werk nicht übel aber auch nicht glanzvoll. Die Qualität schwankt enorm und das ist wohl auch das eigentliche Problem. Eine einfache Sprache hätte man noch akzeptiert weil die Erzählung ja durch die Augen eines Kindes geschildert wird, ein Schwanken zwischen guter und einfacher Sprache ist in diesem Kontext jedoch der Qualität abträglich. Schließlich endet die Geschichte auch noch im Nichts, damit meine ich, dass sie sehr plötzlich abgebrochen wird. Das Ende ist sehr lieblos erzählt und löst auch das Geheimnis nicht auf. So gesehen ist der englische Originaltitel des Buches „I remember Grandpa“ sicherlich günstiger gewählt.