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Jüngere Leser mögen den Namen „Helmut Berger“ höchstens noch vom Hörensagen kennen. Seine Glanzzeit waren die späten Sechziger, die Siebziger und die frühen 80er Jahre. Ein Schönling, Schauspieler und Provokateur. Helmut Berger hat das Zeug zum Kotzbrocken. In ihm steckt ein Rebell, er weiß, wie er sich danebenbenehmen kann und er spart nicht an Kommentaren über die Stars und Sternchen dieser Welt. Helmut Berger kannte alle, die in den 70er Jahren aktuell waren: Liz Taylor, Andy Warhol, Romy Schneider, Ursula Andress, Mick Jagger und viele mehr.
Helmut Berger, in Österreich in einfachen Verhältnissen geboren, lebte im Jet-Set, lebte seine Bisexualität und fand in dem italienischen Regisseur Luchino Visconti die große Liebe seines Lebens. Der Altersunterschied zwischen beiden war erheblich, aber sie ergänzten sich perfekt. Helmut Berger verstand die „Diva“ in Visconti und nährte den alternden Star mit seiner jugendlichen Kraft. Helmut Berger wollte hemmungslos geliebt werden. Diese Liebe gab ihm Visconti.

Die vielen Seitenhiebe auf Stars aus dem Showbusiness könnte sich Helmut Berger sparen. Aber er schreibt wie eine alte, schwule Klatschbase, die ihrer besten Freundin ganz genau berichtet, wer wann mit wem was hatte. Dieser Stil verführt. Nach den ersten 50 Seiten wird Helmut Berger langsam sympathisch. Er überzeugt durch seine Ehrlichkeit. Er spricht unverblümt von seinen Fehlern, seinen Lastern und zeigt, wie sehr er unter seiner Einsamkeit seit Viscontis Tod leidet.

Helmut Berger hat sich bei seiner Autobiografie von der Journalistin Holde Heuer die Hand beim Schreiben führen lassen. Den Text ergänzte er mit Bildern aus seinem privaten Archiv. Immer wieder durchbricht er die Chronologie seines Lebens mit Danksagungen an beste Freunde, kleine Widmungen und der Frage nach dem Sinn.

Das Buch taugt für alle echten Berger-Fans. Alle anderen versäumen nichts, wenn sie das Werk in die Liste der ungelesenen Bücher aufnehmen. Hätte Helmut Berger mehr von sich und weniger über andere geschrieben, wäre es eine Autobiografie, die diesen Namen auch verdient! –Martin Kilgus — Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.


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